Eine Wand in meinem Wohnzimmer hat ein inspirierendes Motiv mit folgenden Worten:
Dreams
Never let go of them
Für mich DER Motivationsspruch und in Gedanken ein ständiger Begleiter.
Denn: Das Aufgeben ist einfach zu verlockend.
Ein Traum ist nicht einfach – sonst wäre es kein Traum. Ich müsste mich nur ein paar Nachmittage hinsetzen, tun, was getan werden muss – und fertig.
Nein, ein Traum ist mehr: Ein Streben nach einer erfüllten Zukunft voller Flow, Freude und Zufriedenheit. Das zu leben, was und wer ich bin. Eine Berufung.
Natürlich soll ein Traum erreichbar und in handliche Ziele teilbar sein, klar.
Aber: Widerstände wird es geben – und wenn es nur die inneren Dämonen und Schweinehunde sind. Die Frage ist: Gibt es einen schlimmeren Gegner?
„Never let go of them“ bedeutet für mich daher auch: Ausdauer, trotz der Widerstände.
Egal, wie verlockend es ist: Immer am Ball bleiben.
Nicht aufgeben!
Doch das alleine wird nicht reichen.
Wir alle müssen etwas opfern, um irgendwann unsere Berufung zu leben.
Ein Ziel zu finden reicht nicht für die eigene Berufung
5 Kilo abzunehmen ist kein Traum.
300 € mehr Geld zu verdienen auch nicht.
Ziele sind keine Träume, aber Träume können in Ziele aufgeteilt werden.
Und das ist sinnvoll, denn ein Traum kann trotz aller Ausdauer und Opfer zu groß, zu weit entfernt und zu mächtig erscheinen.
Und dann gewinnen die inneren Dämonen (angeführt vom elenden Schweinehund).
Ganz ehrlich: Ich mag ein schönes Happy End.
Aber das wäre keins!
Was ist also eine Berufung? Ein Traum?
Die wichtigste Voraussetzung: Es ist etwas, was du wirklich willst. Und nur du. Niemand sonst.
Es kommt vor, dass du ihn deinem Inneren eine Stimme hörst, die aber von jemand anderem eingesprochen wurde. Deiner Familie, deinen Freunden, deinem Berufsberater oder deinem Partner. Es ist wichtig, dass du diese Stimme erkennst und auch lieb hast. Aber dir muss klar sein, dass es nicht deine Stimme, nicht dein Wille ist. Keine Diskussion! Deine Berufung kommt nur zu dir, wenn du ganz du selbst bist.
Wirklich. Echt. Unverstellt.
Egal, wie gerne du deiner Umgebung einen Gefallen tun möchtest.
Der Haken: Aus Erfahrung weiß ich, dass es verflucht schwierig ist herauszufinden, was ich wirklich will.
Immer wieder ist da dieses Gefühl … könnte es das gewesen sein?
Fußball?
Das Schreiben?
Das Moderieren?
Der Umgang mit Kindern?
Das Forschen?
Ganz sicher?
Nein … nicht so richtig.
Dann kommen die Zweifel und die Frage wird nicht beantwortet. Es wird nur auf „Pause“ gedrückt.
Etwas Zeit vergeht und die Frage taucht wieder aus dem Unterbewusstsein auf. Plötzlich, ohne Vorwarnung. Und der Kreis beginnt sich zu drehen – erneut.
Zermürbende Zweifel.
Das Schlimme ist allerdings: Ohne Zweifel wird es nicht gehen.
Egal, welche Berufung gefunden wird.
Ganz im Gegenteil: Je größer der Wunsch oder das Hindernis, desto größer werden die Zweifel.
Hast du selbst schon erlebt, nicht wahr?
Wir können also nicht aufhören zu suchen, nur weil wir zweifeln.
Das wäre definitiv ein Fehler!
Zweifel verraten uns nichts über unseren Weg.
Nur eins hilft: Wir müssen ein Opfer bringen.
Wir müssen unseren Weg gehen, um unsere Berufung finden zu können – trotz des Zweifels.
Das Opfer der Berufung …
… ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Für den einen wird es Geld sein, für den nächsten Zeit. Und der Übernächste muss beides investieren. Der eine mehr hiervon, der andere weniger davon.
Doch ein Opfer müssen wir bringen. Die Berufung fällt niemandem einfach so durchs Nichtstun in den Schoss.
Leider.
Hab ich zumindest oft gedacht.
Falsch gedacht, wie ich eingestehen muss.
Angenommen die eigene Berufung wäre wirklich so leicht zu erreichen: Wäre sie dann überhaupt noch etwas wert?
Ist ein Traum noch ein Traum, wenn er so einfach in die Hand fällt, sodass wir uns noch nicht einmal bücken müssen?
Nein. Eine Berufung oder ein Traum sind mehr. Beides muss man leben. Es ist ein Prozess, ein Streben – auf Dauer.
Das macht eine Berufung so erfüllend. Haben wir sie gefunden, begleitet sie uns überall hin und ist immer da.
Meine Berufung ist es von Phantasie beflügelt den Zauber des Wortes zu enthüllen.
Oder etwas weniger poetisch formuliert: Ein Schriftsteller sein.
Das Opfer dafür ist Zeit.
Zeit, die ich investieren muss.
Eine MENGE Zeit.
Neben einem normalen Job keine einfache Sache – und Fußball ist da ja auch noch.
Um das zu erreichen, benötigt es einer Routine.
Regelmäßig Zeit finden, um die eigene Berufung zu leben.
Dafür möchte ich eine Morgen-Routine entwickeln: Etwas Entspannung (Lesen!), etwas Sport und vor allen Dingen: Etwas eher aufstehen.
Mehr Zeit durch weniger Schlaf – für die Schriftstellerei!
Nun ja.
Niemand hat gesagt, dass das Opfer für die eigene Berufung leicht sein würde, oder?
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