Es gibt viele Gründe, warum es Typen gibt. Gute, wie schlechte. Ein schlechter Grund ist sicherlich, dass das Typisieren das Schubladen-Denken fördert. Allerdings, kann man an dieser Stelle einwenden, gibt es Stereotype und Vorurteile sowieso. Sie sind in der menschlichen Natur angelegt. Denn der Mensch möchte es nun mal klar und einfach haben. Geistige Schubladen zur Kategorisierung von Menschen (und allerlei anderen Dingen) sind also nicht wirklich zu vermeiden. Also sollten wir das Beste daraus machen!
Gründe für eine Persönlichkeitstypologie
Es gibt nämlich auch ein paar gute Gründe für Persönlichkeitstypen.
Ich habe zum Beispiel schon in einem anderen Beitrag darauf hingewiesen, dass Typen helfen können Gleichgesinnte Personen zu finden (besonders einfach ist das über das Internet und passende Foren, Chats oder Facebook).
Doch Typen helfen nicht nur Gleichgesinnte, Freunde oder Partner zu finden und zu treffen.
Typen offenbaren auch die wichtige Einsicht, dass wir Menschen teilweise ganz unterschiedlich funktionieren. (Was für eine Überraschung, ich weiß!) Ich glaube allerdings nicht dem oft postulierten Individualismus, dass jeder Mensch wirklich völlig einzigartig „tickt“. Das würde es z.B. für einen Therapeuten ziemlich unmöglich machen ihren Patienten psychologisch angemessen zu behandeln, denn wenn es keine „Typen“ gäbe, gäbe es auch keine „Rezepte“ oder bestimmte Vorgehensweisen – jeder Fall wäre komplett anders als ein anderer.
Ich glaube daher, dass es verschiedene Persönlichkeitstypen gibt. Niemand kann vermutlich wirklich genau sagen wie viele es tatsächlich sind, ob nun 4, 5, 8, 9, 16 oder 2024. Jede Theorie hat ihre meist sinnvolle (theoretische!) Grundlage, die wiederum meist schwierig zu beweisen ist.
Die Annahme, dass es Typen wirklich gibt, hat allerdings einen unschätzbaren Erkenntnisgewinn, denn (GANZ WICHTIG):
Nicht jeder Ratschlag, Tipp oder Trick ist vorbehaltlos für jeden Menschen geeignet!
Es gibt nicht DEN perfekten Weg, der für alle gilt! Nicht jeder braucht überhaupt ein „Rezept“ um den richtigen Beruf, den richtigen Partner oder die beste Methode zum Lernen zu finden. Das klingt banal. Doch viele Menschen sind auf der Suche nach „Rezepten“ um Ihre Probleme lösen zu können. Das ist auch nicht verkehrt. Man sollte sich bloß immer mal wieder daran erinnern, dass nicht jedes Rezept für den eigenen Typ gemacht ist.
Bildquelle: pixabay.
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