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In einem Jahresrückblick hat man (habe ich) oft ein voreiliges Fazit auf den Lippen.
Hammer oder Kacke! Meist gibt es nicht viel dazwischen. Zumindest auf den ersten Blick.
Allerdings ist es mit den Jahren genauso wie bei einer Reise. Nur die letzten Meter sind wirklich im Gedächtnis und der Rest verblasst. Doch Jahre und Reisen sind lang und haben meist so einige Kurven.
In diesem Sinne versuche ich meinen ganz persönlichen Jahresrückblick für das große Jahr 2016 zu basteln. Das Jahr, indem ich 30 geworden bin. Meh!
Da ein Jahr nun mal recht lang dauert (man glaubt es kaum, aber 365 Tage am Stück), passiert also auch so ein bisschen was. Probleme werden erkannt, Lösungen gefunden (oder auch nicht), tolle Momente erlebt und eher miese Sachen überwunden. Damit ging es auch gleich gut los!
Der Jahresrückblick: Frauen und Flüchtlinge
Bereits zu Anfang des Jahres war irgendwie klar, was das ganz große Thema werden würde: Frauen (und was eben so dazu gehört). Fantastische Erlebnisse, die noch immer kaum zu glauben sind, gingen mit Zurückweisungen Hand in Hand und haben das Jahr, nun ja, „interessant“ gemacht.
Doch nicht nur für mich. In Köln ins neue Jahr gerutscht (Traditionen müssen geachtet werden), bekam ich so rein gar nichts davon mit, was in der Nähe des Bahnhofs so los war. Aber die Medien hielten mich dankenswerter Weise die nächsten 5 Wochen auf dem Laufenden und waren zum Glück in der Lage den Hass auf Flüchtlinge ein bisschen mehr zu schüren, sodass die liebe Bild-Zeitung nicht mehr alleine arbeiten musste. Toller Start also!
Neben meinen geliebten Nachrichten muss ich dann natürlich auch auf die politischen Entwicklungen zu sprechen kommen: AfD und Trump zum Beispiel. Yeah, läuft in der Welt! Auch das hat ja so ein bisschen Tradition, 1933 lässt grüßen.
Der 30. Geburtstag
Es gab jedoch auch positive Seiten! Der lang ersehnte (mit Ironie gespickte) 30. Geburtstag erschien dann völlig unerwartet 2 Monate nach Weihnachten aus dem Nichts. Eine erste große Midlife-Crisis blieb aus und stattdessen konnte ich den wohl vermutlich schönsten Urlaub meines Lebens auf der vermutlich wohl schönsten Insel der Welt (sehr subjektiv, ich weiß) verbringen. 5 Tage mit den Jungs (Fettsack, Frosch, Häschen und Krill), ein bisschen Alkohol, leckere Burger, legendäre Geschichten und viel Strand und Meer.
Und ja, ich gebe es zu: Natürlich wollte ich auch dem elendigen Fegen entkommen. Hat allerdings nicht geklappt. Hinterrücks vom Frosch verraten, musste ich tatsächlich noch ran. Allerdings: Mit Würde ertragen und mit Bier heruntergespült!
Direkt den Sonntag danach kam es dann jedoch wie es kommen musste: Doofer Zusammenprall in der 90. Minute beim Heimspiel: Mehrere Stahlstangen wurden gefühlt mit Wucht in die Leistengegend gepfeffert – Aua! Nach offiziell 2 Wochen Pause aus denen dann 5 Monate (und damit die ganze Rückserie) wurde, war klar: Ich bin alt. Nun ganz offiziell.
(Außerdem ist dieses Jahr mein geliebter VfB in die 2. Liga abgestiegen.)
Beruflicher Umbruch
Durch akutes Aua und fehlenden Sport, wurde es dann auch Zeit sich verstärkt Gedanken zu machen, wohin die Reise nach dem Studium führen sollte. Angetrieben von noblen Challenges und vielen Gesprächen wurde dann der Umbruch eingeleitet und Abschied vom meko:bus-Team genommen. Zumindest was die Arbeitsaufgaben betrifft. Vergessen werde ich diese Zeit wohl niemals.
Auch durch den Wechsel der beruflichen Heimat von Bielefeld nach Hameln konnte ich viele neue Menschen kennen lernen, die mir seitdem auf fast täglicher Basis sehr, sehr gut tun. Definitiv eine sehr positive Entwicklung.
Das Fazit des Jahres
Unter diesen Vorzeichen plätscherte das Jahr dann zu seinem Ende. Und es wird klar: Ja, es gab gute und schlechte Zeiten. Auf eine meisterliche Niederlage und ein nicht-einzuhaltendes Versprechen folgte dann ganz zum Schluss des Jahres auch noch die Erkenntnis:
Star Wars wird realistisch.
Eine wahrlich bittere Pille für einen Fan der Mystik und des Zaubers. Der neue Film umschifft erfolgreich, was das fantastische Märchen von Star Wars ausgemacht hat. Und was bleibt? Ein actionreicher Kriegsfilm in einer zerrissenen Welt.
Und in gewisser Weise ist das ein passender Jahresrückblick für 2016: Auch meine persönliche Welt wurde einen Hauch realistisch(er).
Was bedeutet das für 2017?
Zum einen wird die schmerzliche Meister-Niederlage ZEITNAH korrigiert werden, weil es einfach sein muss. Und zum Anderen wird weiter daran gearbeitet, dass der Zauber aus dieser Welt nicht verschwindet, egal, wie kitschig das auch klingen mag. Ein bisschen Herz muss einfach sein. Auch beim Bloggen.
In diesem Sinne: Ich hoffe, du hast deinen persönlichen Jahresrückblick von 2016 bereits gezogen und bist bereit für das kommende Jahr, das nun morgen beginnt? Noch ist ja ein bisschen Zeit.
Wünsche dir aber auf jeden Fall einen sauberen Rutsch und das du deinen Weg in 2017 finden wirst.
Möge die Macht mit dir sein! (Ja, der musste sein!)
Schön geschrieben!
Gracias, Herr Krill! 😉