Jeder hat schon einmal von der Reise des Helden gehört oder gelesen, sie im Film betrachtet oder sogar selbst erlebt. Manchmal ist uns das jedoch gar nicht wirklich bewusst.
Ich bin zum ersten Mal in Berührung mit der Heldenreise gekommen, als ich während meines Bachelor-Studiums ein Seminar zur qualitativen Medienanalyse besuchte. Dort tauchte der Name Joseph Campbell auf.
Campbell hat seine Finger mit im Spiel, wenn es um „Star Wars“ geht (das hat George Lucas sogar zugegeben). Aber Campbell steckt auch in „Herr der Ringe“ oder in den Comic-Verfilmungen von Marvel. Ich habe Campbell allerdings über „Harry Potter“ kennengelernt. Denn Harry Potter’s „Stein der Weisen“ wurde damals in dem Seminar mithilfe der Heldenreise qualitativ analysiert.
Die Grundstruktur der Heldenreise ähnelt einem Kreislauf und beginnt mit dem „Ruf des Abenteuers“. Es passiert etwas, dass den Helden der Geschichte aus seinem Alltag reißt, ob er nun will oder nicht. Auf seiner Reise begegnen ihm dann Helfer (zum Beispiel der weise Mentor) und er muss sich schweren Prüfungen (Schwellen) stellen, um den fiesen Bösewicht zu besiegen oder die Welt zu retten. Während seines Abenteuers wird der Held zwangsläufig verändert: Er wird weiser, stärker, klüger oder glücklicher (was meist in einer Auseinandersetzung gipfelt). Am Ende seiner Reise schließt sich der Kreislauf und der Held kehrt gestärkt in den Alltag (die „normale“ Welt) zurück. Er hat etwas wichtiges für sein Leben gelernt.
Woher kommt die Reise des Helden?
Joseph Campbell hat sich auf die Suche nach Gemeinsamkeiten von Menschen gemacht. Und er hat in Geschichten und Mythen aus aller Welt (unabhängig voneinander) diese gemeinsame Grundstruktur gefunden: Die Reise des Helden oder auch der Monomythos genannt.
Diese Geschichtenstruktur ist heutzutage ein elementarer Bestandteil von Filmen, die wir als „Blockbuster“ bezeichnen. Doch Campbell’s Theorie geht weit darüber hinaus. Er glaubt, dass es schon immer in der Natur aller Menschen lag, in Geschichten gewisse Dinge und Probleme zu erleben und zu verarbeiten. Im Prinzip ist jede Heldenreise ein Kampf des Helden gegen sich selbst (und oft seine dunkle Seite), die eigenen Probleme in und mit der Welt. Es geht um das Lernen an sich.
Die Heldenreise ist eine Idee, die mitten hinein in das psychologische Bewusstsein des Menschen führt.
Aus diesem Grund ist diese Struktur in praktisch jeder Erzählung zu finden, egal, ob Film, Literatur oder Theater.
[…] Auf dieser Seite HIER wird das Muster der Helden-Reise noch einmal aufgeschlüsselt und auch HIER noch mal was dazu gesagt. Außerdem gibt es eine interessante Masterarbeit zu dem Thema […]