Die Welt ist einfach, wenn wir von anderen zurückgehalten werden.
Uns fehlt das Geld, die Unterstützung, der Boss ist doof, der Partner schuld oder: Alle Menschen sind einfach nur egoistisch!
Richtig?
Jau! Fertig, ab aufs Sofa und Fernseher an!
Ganz einfach.
Für mich ist das jedoch etwas schwieriger, denn ich weiß, dass das so nicht funktioniert. Ich bin zurückhaltend.
Nicht alles ist die Schuld der Anderen und ich bin nicht bloß ein unschuldiges Opfer meiner Umstände.
Ich trage die Verantwortung für mein Glück.
Das hast du schon mal gehört, oder?
Doch was ist, wenn du tatsächlich derjenige bist, der dich zurückhält?
So wie ich.
*Trommelwirbel*
Frage: Was würdest du anders machen, wenn du wüsstest, dafür nicht verurteilt zu werden? (Frage 79)
So heißt die originale Frage meiner Challenge.
Ich habe sie jedoch interpretiert. Tihihi.
Aber im Prinzip ändert sich der Kern nicht, denn es geht darum, inwiefern ich zurückhaltend bin, um nicht verurteilt zu werden.
Ich weiß nicht, ob ich davor Angst habe verurteilt zu werden.
Also von Anderen.
Das hatte ich einfach schon zu oft in meinem Leben. Daher kann ich da nicht immer wieder Angst vor haben.
Mal war ich der Spinner mit unrealistischen „Träumen“.
Mal der Idiot, der einen (für viele) „sicheren Traumjob“ aufgegeben hat.
Und mal bin ich derjenige, der doch endlich mal „erwachsen“ werden muss.
Ich wurde schon zu oft verurteilt, um davor noch ausreichend Angst zu haben.
Deshalb glaube ich nicht, dass ich mich deshalb zurückhalte.
Wer hält mich also zurück?
Hier! Das bin ich!
Ähem.
Doof, oder?
Warum mache ich das?
Vermutlich, damit ich mich nicht selbst verurteilen muss.
Regelmäßig.
Denn da bin ich sehr streng!
Anderen gegenüber nicht, klar, denn alle anderen haben ja ihre Nöte und Sorgen, also gute Gründe, warum sie tun, was sie tun.
(Ja, auch du.)
Ich hingegen stehe mir selbst im Weg.
Warum bin ich zurückhaltend?
Paradox, oder?
Zumindest auf dem ersten Blick.
Schaut man genauer hin, ergibt das schon Sinn.
Ein Beispiel:
Ich wäre gerne ein viel gelesener Schriftsteller! (Natürlich nicht wirklich! Nur so ein völlig fiktives Beispiel! Ganz sicher! Ja, doch!)
Zum Glück bin ich jedoch sehr zurückhaltend!
Würde ich das nicht tun, würde ich dabei Scheitern ein viel gelesener Schriftsteller zu werden.
Und Scheitern ist kacke!
Nicht vor den Augen der Anderen, denn schließlich kann ich das richtig gut!
Nein, vor mir selbst.
Nicht gut genug zu sein, ist auch kacke.
Ich glaube, es gibt nur eine Sache, die schmerzvoller ist: Reue. Etwas nicht versucht zu haben, bevor es zu spät war, denn: Reue hat Ausdauer. Reue bleibt und Reue tut weh.
Scheitern ist dagegen wesentlich schneller – und schneller vorbei, genau wie beim Pflaster, das man abzieht. Reue ist, wenn man das Pflaster gaaaaaaaaaaaaaaaanz langsam abzieht.
Also: Weg mit der Angst vorm Scheitern!
Weg mit der Zurückhaltung!
Denn: Reue versohlt Scheitern den Hintern und tut viel mehr weh. Immer!
Also bleibt nur noch eine Frage:
Was möchtest du nicht bereuen?
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